Aktiendepot Kosten: Wie teuer ist die Aktienanlage?

Welche Gebühren anfallen und was Ihre Strategie damit zu tun hat

Aktienanlagen sind deutlich billiger als Geldanlagen in Investmentfonds: Die Aktiendepot Kosten fallen bei günstigen Online Brokern sehr viel weniger ins Gewicht als versteckte Verwaltungsgebühren bei Fonds. Welche Kosten für den Aktienkauf anfallen und wie sich Ihre Strategie auf die Gebühren auswirken kann.

Aktiendepot Kosten: Das Wichtigste in Kürze

  • Broker verlangen Geld für Depotführung, Orders und Zusatzleistungen wie z. B. Realtimekurse
  • Die tatsächlichen Kosten hängen von der Handelsstrategie ab
  • Es gibt große Gebührenunterschiede zwischen Brokern
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Inhaltsverzeichnis

    1. Pauschale Depotgebühren: 0-200 € pro Jahr

    Um Geld in Aktien anlegen zu können, benötigen Sie ein Wertpapierdepot. In dem Wertpapierdepot werden die Aktien gelagert – längst nicht mehr physisch, sondern in elektronischer Form. An das Wertpapierdepot sind Verrechnungskonten angebunden, zu deren Lasten Käufe und zu deren Gunsten Verkäufe abgewickelt werden.

    Viele Broker verlangen für ihr Aktiendepot Gebühren. Marktüblich sind bis zu 200 Euro pro Jahr, unabhängig davon, inwieweit das Depot genutzt wird. Diese Kosten lassen sich durch einen Broker Vergleich vermeiden (Bestes Depot für Aktion). Viele Broker verzichten ohne Bedingungen auf pauschale Depotgebühren, ebenso viele streichen die Entgelte, wenn das Depot aktiv genutzt wird.

    2. Ordergebühren: Ca. 5-150 € pro Börsenorder

    Neben den Aktiendepot Kosten fallen Entgelte für Orders an, die Sie an der Börse erteilen. Wie hoch diese Gebühren ausfallen, hängt zum einen vom Broker, zum anderen vom Handelsplatz ab. Typischerweise sind Orders an deutschen Börsenplätzen (zum Beispiel Xetra, Euwax, Parkettbörsen etc.) günstiger als Orders im Ausland. Für Auslandsorders gilt die Faustformel, dass Handelsplätze in Nordamerika und Westeuropa günstiger sind als exotische Handelsplätze wie zum Beispiel Jakarta, Nahost oder Südamerika.

    Aktiendepot Kosten DAX-Tafel-Frankfurt

    DAX Tafel: Orders in Deutschland sind günstiger

    Die Ordergebühren können nach ganz unterschiedlichen Schemata zusammengesetzt sein. Einige Broker stellen ihren Kunden eine vom Transaktionsvolumen unabhängige Pauschale in Rechnung und schlagen lediglich Fremdspesen und Börsengebühren zu. Der Online Broker flatex etwa berechnet für Inlandsorders pauschal 5,90 Euro zuzüglich Börsengebühren.

    Lynx-Preisverzeichnis-Ordergebühren

    Auszug aus dem Preisverzeichnis von Lynx

    Andere Broker setzen die Ordergebühr aus verschiedenen Komponenten zusammen.  So verlangt zum Beispiel die Consorsbank 4,95 Euro plus 0,25 Prozent des Transaktionsvolumens, wobei zusammen mindestens 9,95 und höchstens 69 Euro abgerechnet werden. Zusätzlich zu dieser Gebühr fällt ein Handelsplatzentgelt an, das für Orders über die elektronische Handelsplattform Xetra 0,95 Euro beträgt, im Handel an vielen ausländischen Börsenplätzen aber um ein Vielfaches höher liegt.

    Broker mit einem angelsächsischen Gebührenmodell – häufig handelt es sich bei diesen Anbietern um Unternehmen mit Sitz in Großbritannien – rechnen Gebühren in Abhängigkeit von der Anzahl der gehandelten Aktien ab und legen zusätzlich eine Mindestgebühr fest. Häufig gilt dieses Gebührenmodell dann nur für Orders an US Aktienmärkten. Lynx verlangt zum Beispiel für die ersten 2.000 Aktien an US Handelsplätzen eine Gebühr in Höhe von 0,01 US-Dollar pro Aktie bei einer Mindestgebühr in Höhe von 5,0 US-Dollar.

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    3. Marktübliche Gebührenmodelle (Schema) im Überblick

    • 10 € + Börsengebühren
    • 10 € bis 5.000 € Volumen, 25 € ab 5.001 €
    • 5 € + 0,25 %, min. 10 € und max. 60 €
    • 0,02 $ pro Aktie, min. 5 $

    Einige Broker versuchen, sich mit sehr innovativen Gebührenmodellen von der Konkurrenz abzuheben. Das gilt zum Beispiel für die onvista bank, die ihren Kunden monatlich so bezeichnete FreeBuys einräumt. Werden diese beim Kauf von Aktien eingesetzt, entfällt die Ordergebühr. Die Anzahl der monatlich eingebuchten FreeBuys richtet sich nach dem durchschnittlichen Guthaben auf dem Verrechnungskonto im jeweiligen Vormonat.

    FreeBuy-OnVista-Staffel

    Die onvista bank hat das FreeBuy-Prinzip eingeführt

    4. Gebühren für Echtzeitkurse und Trading-Software

    Eine grundständige Handelsplattform mit den rudimentären Handelsfunktionen sollte im Leistungsumfang jedes Wertpapierdepots enthalten sein. Für Zusatzleistungen verlangen viele Broker allerdings Geld. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, aufwändigere Handelsplattformen gegen eine monatliche Abonnementgebühr zu nutzen. Ebenso können monatliche Gebühren für den Bezug von Echtzeitkursen anfallen.

    Wenn Sie diese Leistungen zwingend benötigen, sollten Sie die dafür anfallenden Gebühren im Vergleich den pauschalen Depotführungsentgelten kalkulatorische zuschlagen und auf dieser Basis vergleichen. Einige Broker stellen ein begrenztes Angebot an Echtzeitkursen kostenlos zur Verfügung. Auch professionelle Handelsplattformen sind bei vielen Anbietern ohne Gebühr erhältlich, darunter zum Beispiel Lynx.

    Börsenkurse-Charts-Tradesignal

    Ohne Kurse keine Börse

    5. Gebühren für Sparpläne und im Fondsgeschäft

    Nutzen Sie Ihr Depot primär für Einzahlungen in Wertpapiersparpläne, sind die pauschalen Aktiendepot Gebühren sowie die Sparplangebühren entscheidend. Sparpläne in klassischen Investmentfonds sind üblicherweise nicht mit einer Ordergebühr, sondern mit einem Ausgabeaufschlag verbunden. Je niedriger dieser Ausgabeaufschlag anfällt bzw. je größer die Auswahl an sparplanfähigen Investmentfonds mit geringem oder gar keinem Agio ist, desto besser.

    Bei Sparplänen in Zertifikaten, Aktien und börsengehandelten Indexfonds (ETFs) fallen Gebühren an. Die Commerzbanktochter comdirect verlangt zum Beispiel 1,5 Prozent der Sparrate, andere Broker berechnen eine Grundgebühr und eine volumenabhängige Provision, so dass bei einer Sparrate in Höhe von 100 Euro durchaus bis zu 4 Euro Sparplangebühren anfallen können.

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    6. Kostenvergleich: Aktienanlage vs. Investmentfonds

    Trotz der Aktiendepot Kosten sind Kapitalanlagen in Aktien verhältnismäßig kostengünstig. Die Entgelte sind lediglich stärker sichtbar als zum Beispiel bei Investmentfonds. Dazu ein Zahlenbeispiel mit zwei Szenarien, von denen eines die Kapitalanlage in Investmentfonds und eines die Kapitalanlage in Aktien abbildet.

    Szenario I: Sie investieren 50.000 Euro in fünf verschiedene, aktiv verwaltete Investmentfonds. Ihr Broker räumt Ihnen einen Rabatt in Höhe von 50 Prozent auf den regulären Ausgabeaufschlag der Fondsgesellschaft ein, so dass bei der Anschaffung Kosten in Höhe von 1250 Euro anfallen, die sie zusätzlich zum Kaufpreis entrichten. Die durchschnittliche jährliche Verwaltungsgebühr beläuft sich auf 1,5 Prozent des Fondsvolumens. Die Investmentfonds erzielen über einen Zeitraum von 10 Jahren einen jährlichen Ertrag in Höhe von 6,0 Prozent vor Abzug von Kosten. Die Erträge werden thesauriert.

    Szenario II: Sie investieren initial 50.000 Euro in 50 verschiedene Blue Chip Aktien. Pro Order fällt eine Gebühr in Höhe von 8 Euro an. Einmal pro Jahr tauschen sie 15 der 50 im Portfolio befindlichen Aktien gegen andere Titel aus, so dass jährlich 30 weitere Transaktionen notwendig sind. Die Aktien erzielen ebenso wie die Investmentfonds einen jährlichen Ertrag in Höhe von 6 Prozent vor Abzug von Kosten. Es wird für dieses Beispiel angenommen, dass die Besteuerung erst nach 10 Jahren erfolgt.

    Rechnen Sie nach: Die Investmentfonds sind nach Ablauf von 10 Jahren 75.238 Euro wert. Das Aktiendepot notiert dagegen bei 85.668 Euro. Die Differenz ist auf die geringeren Kosten zurückzuführen. Die initialen Kosten der Aktienanlage belaufen sich auf 400 Euro (50 Transaktionen mal 8 Euro), die jährlichen Gebühren bei einem Broker ohne pauschale Depotgebühren belaufen sich auf 240 Euro (30 Transaktionen mal 8 Euro).

    7. Die Handelsstrategie entscheidet mit über die Kosten

    Wie hoch die Kosten der Aktienanlage im Detail ausfallen, hängt auch von ihrer Handelsstrategie ab. Werden zwei Strategien mit identischem Ertrag vor Abzug von Kosten verglichen, erzielt trivialerweise die Strategie mit den geringeren Transaktionskosten die höhere Gesamtrendite. Daraus lässt sich ein sehr einfacher Schluss ziehen: Eine im Vergleich zum Status quo angestrebte Erhöhung der Anzahl der Transaktionen sollte mit einer höheren Rendite einhergehen.

    Wenn Sie die Direktanlage in Aktien als kostengünstige und transparente Alternative zum Kauf von Investmentfonds betrachten, sollten Sie nur relativ wenige Umschichtungen am Portfolio vornehmen und zum Beispiel einmal pro Jahr einen Teil des Bestands austauschen. Bei Dividendenstrategien werden zum Beispiel nach dem Ende der Dividendensaison Aktien mit einer gesunkenen Dividendenrendite gegen Aktien mit einer höheren Dividendenrendite ausgetauscht. Dasselbe Muster kann auch auf andere Kennzahlen wie zum Beispiel Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs Umsatz Verhältnis, Kurs Buchwert Verhältnis usw. angewendet werden.

    8. Bei XTB kostenfrei Aktiendepot einrichten

    Zum Aktienhandel benötigen Sie ein möglichst kostenloses Depot und günstige Ordergebühren. Viele Online-Broker und Direktbanken erfüllen diese wesentlichen Kriterien, wobei es natürlich bei den Orderkosten größere Unterschiede gibt. XTB sticht aus der Konkurrenz heraus. „Handeln sie echte Aktien mit 0 Prozent Kommission“ ist das Motto bei XTB. Das heißt, dass viele Aktien ohne Aufschläge, Ticketing- oder Verwaltungsgebühren gehandelt werden können.

    XTB Aktiendepot Kosten in der Übersicht:

    • Kostenfreies Konto
    • 100% Aktien
    • Keine Provision, Management-, Ticket-, Rollover- und weitere Maklergebühren
    • Kostenfreie Online-Trading-Plattform und Mobile-App
    • Kostenfreies Demokonto
    • Kostenfreie Einzahlung: Kreditkarte, PayPal, Sofort, Banküberweisung
    • Auszahlung: Über 200 Euro kostenfrei
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    DEGIRO Erfahrungen

    8. Fazit

    Bei einem günstigen Broker fallen die Aktiendepot Kosten gering aus: Es gibt genügend Anbieter ohne pauschale Depotführungsentgelte mit niedrigen Transaktionskosten. Die Höhe der Transaktionskosten richtet sich zum einen nach dem Broker, zum anderen nach den Handelsplätzen, wobei Auslandsorders tendenziell teurer sind als Inlandsorders. Die kumulierten Gesamtkosten richten sich maßgeblich nach ihrer Handelsstrategie.

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    Bilderquelle:

    • shutterstock.com

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