Was sind ETFs? Funktionsweise, Einsatzmöglichkeiten, neue Entwicklungen und Schwächen

XTB LogoBörsengehandelte Indexfonds auf dem Prüfstand

Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) gelten als Allzweckwaffe für kostenbewusste Anleger. Doch was sind ETFs eigentlich in rechtlicher und „technischer“ Hinsicht? Wie viel besser ist die Gesamtrendite im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds wirklich? Können ETFs auch zur Absicherung es Portfolios und zur Umsetzung komplexer Strategien eingesetzt werden? Und nicht zuletzt: Was sind die Schwachstellen der Konstruktion?

Stichpunkte für die Take Away Box

  • ETFs sind Sondervermögen wie Fonds
  • Der fortlaufende Handel ist aufgrund der klar definierten Basis möglich
  • Es gibt keine Ausgabeaufschläge und nur geringe Verwaltungsgebühren
  • Replikation: In einem ETF kann etwas ganz anderes sein als die Basis
  • Mit ETFs kann ein Portfolio abgesichert oder eine komplexe Strategie umgesetzt werden?

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Inhaltsverzeichnis

    1. Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Fonds?

    Sowohl ETFs als auch klassische Investmentfonds sind rechtlich betrachtet Sondervermögen. Dennoch gibt es beträchtliche Unterschiede, die letztlich die größten Vorteile von ETFs begründen. Klassische Fonds können nur einmal pro Tag gehandelt, also gekauft oder verkauft, werden. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Fondsgesellschaft nur einmal pro Tag den Nettoinventarwert ihre Anteile ermittelt und ausweist.

    Anders verhält es sich mit ETFs. Diese bilden einen bestimmten Basiswert (nahezu) 1:1 ab, so dass fortlaufend der Wert eines Fondsanteils ermittelt werden kann. Dadurch ist der Handel an der Börse jederzeit möglich. Die meisten Broker verlangen dafür so viel wie für den Handel mit gewöhnlichen Aktien. > Bestes Depot für ETF

    Neben der fortlaufenden Kursnotierung zählt die Kostenstruktur von ETFs zu den wichtigsten Merkmalen der Produkte. Indexfonds werden nahezu immer ohne den im klassischen Fondsgeschäft üblichen Ausgabeaufschlag verkauft. Zudem fällt die jährliche Verwaltungsgebühr deutlich geringer aus, da auf ein aktives Management verzichtet wird. Die Nachbildung von Indizes wie zum Beispiel Dax, EuroStoxx50 etc.  erfordert praktisch kein Personal und ist dementsprechend kostengünstig möglich.

    2. Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Zertifikaten?

    Auch mit Zertifikaten können Anleger an der Wertentwicklung zahlreicher Basiswerte, darunter viele Indizes, partizipieren. Ein wesentlicher Unterschied zu ETFs betrifft das Ausfallrisiko: Zertifikate sind (oft nachrangige) Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten. Kann ein Emittent aufgrund einer Insolvenz seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, müssen Anleger mit einem Totalverlust rechnen bzw. auf eine Teilentschädigung aus der Insolvenzmasse hoffen. Zu den prominentesten Pleiten großer Zertifikate-Emittenten zählt die Insolvenz der US Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008. Anlagezertifikate fallen nicht unter den Schutz der konventionellen Einlagensicherung, die im Entschädigungsfall Bankguthaben, Spareinlagen etc. ersetzt.

    Die Einlagensicherung ist auch für Anlagen in ETFs nicht zuständig. Diese sind allerdings als Sondervermögen vor dem Zugriff von Gläubigern geschützt: Gerät eine Bank oder Fondsgesellschaft in eine finanzielle Schieflage, können die Vermögenswerte im Fonds nicht verwertet werden.

    3. Welche Typen von ETFs gibt es und was ist der Unterschied zu ETCs?

    Ein ETF kann seine Basis physisch oder synthetisch replizieren. Im Fall einer physischen Replikation besteht das Fondsvermögen tatsächlich aus den Teilwerten des Basiswertes. Im Fall eines DAX ETFs kauft die Fondsgesellschaft somit die im Aktienindex enthaltenen Aktien mit ihren jeweiligen Anteilen oder zumindest einen Korb mit sehr Korrelation zum DAX.

    Bei der synthetischen Replikation, die kostengünstiger und mit einem geringeren Tracking Error möglich ist, bilden ETFs ihre Basis über Swapgeschäfte mit anderen Finanzmarktteilnehmern ab. Die Swapgeschäfte sind mit einem Kontrahentenrisiko verbunden: Kann die Gegenseite des Swapgeschäfts ihre Verpflichtungen nicht erfüllen, kommt es zu Verlusten für den ETF und seine Anteilseigner. In der Praxis werden die Swapgeschäfte bei vielen synthetisch replizieren ETFs jedoch durch Wertpapiere abgesichert. Im Falle einer Pleite befinden sich im Portfolio dann genügend Wertpapiere, um die Forderungen der Anleger abzudecken. Es handelt sich jedoch nicht um die Wertpapiere des eigentlichen Basiswertes.

    Länder/Regionen/Sektoren

    ETFs bilden Indizes ab. Dabei muss es sich nicht um die großen Leitindizes DAX, S&P 500, Dow Jones oder MSCI World handeln. Es gibt unzählige Indizes auf einzelne Länder, Regionen, Sektoren und Themen. Ein Index kann durch einen ETF abgebildet werden, wenn seine fortlaufende Berechnung gesichert ist und er sich aus fortlaufend an der Börse gehandelten Wertpapieren zusammensetzt.

    Rohstoffindizes können über ETFs abgebildet werden. Voraussetzung ist jedoch aus rechtlichen Gründen, dass das Portfolio aus mehr als einem Rohstoff besteht. Deshalb sind ETFs auf einzelne Rohstoffe nicht erhältlich. Die nahe liegende Alternative hierzu sind ETCs (Exchange Traded Commodities): Dabei handelt es sich um mehr oder weniger vollständig bzw. physisch besicherte Anleihen, mit der die Kursentwicklung eines Rohstoffes abgebildet wird.

    Thesaurierend/Ausschüttend

    ETFs können Erträge regelmäßig ausschütten oder thesaurieren. In der Regel wird die Variante im Fonds der im Basiswert entsprechen. Die meisten großen Indizes werden in verschiedenen Varianten (z. B. Kurs- und Performanceindex) berechnet und auch in allen Varianten durch ETFs abgebildet.

    Es gibt zahlreiche Strategieindices, die über ETFs abgebildet werden können. Strategieindizes werden dabei in der Regel nicht Indizes mit thematischen Auswahlkriterien wie zum Beispiel Wasser, Infrastruktur, Rüstung usw. verstanden, sondern als Indizes, die eine bestimmte „taktische“ Handelsstrategie abbilden. Die Deutsche Börse berechnet zum Beispiel die Indices DaxPlus Covered Call, DaxPlus Protective Put, DaxPlus Minimum Variance und DivDax.

    Quanto

    Analog zu Zertifikaten besteht auch bei Indexfonds grundsätzlich die Möglichkeit, Investments gegen Wechselkursschwankungen abzusichern. Solche Quanto-Mechanismen dienen dazu, ein Kerninvestment von damit verbundenen Einflüssen des Devisenmarktes zu trennen. So sind zum Beispiel Investments in den amerikanischen Aktienmarkt möglich, ohne dass zugleich das Risiko einer Dollar-Abwertung in Kauf genommen werden muss.

    Hebel

    ETFs können sich auf gehebelte- und Shortindizes beziehen. Gehebelte Indizes bilden die Investition in einen Index mit einem Finanzhebel ab, Shortindizes bilden dagegen Leerverkäufe in dem Index ab. Hebel-ETFs eignen sich zu Spekulations- und Absicherungszwecken.

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    4. Welche ETF Anbieter gibt es und wie hoch ist ihr Marktanteil?

    Zu den wichtigsten ETF Anbietern auf dem deutschen Markt zählen Blackrock (unter anderem mit der Marke iShares), deutsche AWM (unter anderem db-X-trackers), Lyxor, UBS und weitere. Überproportional viele Fonds sind in Luxemburg und Irland zugelassen. Erkennbar ist dies an ersten  Stellen der ISIN (zum Beispiel LU für Luxemburg). Die Investition in ausländische Fonds kann trotz EU-Mitgliedschaft des betreffenden Landes steuerliche Auswirkungen haben.

    5. Kostengünstiger Vermögensaufbau mit ETF-Sparplänen

    Zu den Hauptgründen, aus denen Privatanleger ETFs gegenüber klassischen Investmentfonds vorziehen, zählen die niedrigen Kosten. Schließlich kann ein Großteil der aktiv verwalteten Investmentfonds die eigene Benchmark nicht schlagen, so dass weder der hohe Ausgabeaufschlag noch die hohe Verwaltungsgebühr gerechtfertigt erscheinen.

    Ein vergleichendes Rechenbeispiel macht deutlich, wie sich die unterschiedlich Kostenstruktur auf den langfristigen Vermögensaufbau über ETF Sparpläne auswirkt. Dazu sei ein hypothetisches Beispiel mit einer monatlichen Einzahlung in Höhe von 100 € über den Zeitraum von 10 Jahren angenommen. In beiden Fällen erwirtschaften ein Fonds bzw. ein ETF einen jährlichen Kurszuwachs in Höhe von 8 % und jährliche Erträge in Höhe von 3 %, die thesauriert werden.

    Im Fall des klassischen Investmentfonds fällt bei jeder Ausführung des Sparplans ein Ausgabeaufschlag in Höhe von 2,5 % an. Die jährliche Verwaltungsgebühr beläuft sich darüber hinaus auf 1,5 % des jeweiligen Fondsvolumens. Der ETF ist ohne Ausgabeaufschlag erhältlich und sieht eine jährliche Verwaltungsgebühr in Höhe von 0,2 % vor.

    Am Ende der zehn Jahre steht beim klassischen Investmentfonds ein Endvermögen in Höhe von 19.220 € zu Buche, das zu 7.220 € aus Kursgewinnen oder thesaurierten Erträge besteht. Im Fall des ETFs beläuft sich das Endvermögen auf 21.240 €, sodass der Gewinn 9.240 € beträgt.

    6. ETF-Handel bei XTB gebührenfrei

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    7. Fazit

    ETFs sind kostengünstiger und flexibler als klassische Investmentfonds und – ausgenommen ungedeckte synthetische Replikation   – zugleich deutlich sicherer als Zertifikate. Die Produkte eignen sich zur Konstruktion eines Anlageportfolios ebenso wie zum regelmäßigen Vermögensaufbau über Sparpläne. Die Bandbreite an Basiswerten geht weit über Dax, Dow Jones und Co. hinaus und ermöglicht Anlegern mit einer einzigen Investition die dauerhafte Umsetzung von relativ komplexen Strategien wie zum Beispiel Covered Call Writing.

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    Bilderquelle: shutterstock.com

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